Groschowitz während der Plebiszitzeit (Volksabstimmungszeit)

Nachdem durch das Versailler Diktat dem oberschlesischen Volk eine Abstimmung über sein zukünftiges Schicksal zugestanden worden war, begannen sich alle Kräfte zu regen, um die eigenen Interessen wirksam zu verfechten. Die Polen traten sehr siegesgewiß auf, weil sie glaubten, mit Sicherheit zu ihrem Ziele zu gelangen und wenigstens 80 % aller Stimmen für sich buchen zu können. Die wahnsinnigen, lügenhaften Versprechungen Korfanty's wurden natürlich für bare Münze genommen.

Groschowitz, das im Oppelner Land stets eine Hochburg des Polentums gewesen war, glich einem brodelnden Meere. Aufgehetzt und betört durch einflußreiche, hier wohlbekannte Agitatoren, wie z.B. den sogen."13. Apostel", hielt man die deutsche Sache für unbedingt verloren, und sie wäre es wohl auch gewesen, wenn sich nicht beherzte, treudeutsche Männer und Frauen gefunden hätten, die mit Einsatz aller ihrer Kräfte für das gefährdete Deutschtum gekämpft hätten.

Groß waren die Gefahren, denen sie sich monatelang dabei ausgesetzt hatten, aber ebenso groß auch ihr Mut, ihre Ausdauer und ihre Begeisterung, für die deutschen Belange einzutreten.

Die Namen dieser wahren Volksgenossen, die sich bei diesen Bemühungen ganz besonders hervortaten, verdienen es, der Vergessenheit entrissen und der Nachwelt als leuchtende Muster vor Augen geführt zu werden. Es waren besonders folgende:

Dr. Wosnitza, Zemla, Woditsch, Niedworok, Katzuba, Kampa, Wistup, Kaschek, Tkocz, Hanner, Schieinig, Skupin, Hoppegarten Ernst, Kotzmann, Müller August, Hergt, Gawohl, Hellmann, Schendziellorz, Sauer, Maculla und Alois Jaschkowitz; ebenso Frl. Bartsch. Den Bemühungen dieser Persönlichkeiten war es vor allem zu verdanken, daß bei der Abstimmung in Groschowitz rund 58 % deutsche Stimmen abgegeben wurden. Die deutsche Ehre war gerettet. Die in Erwartung des Sieges bereits aufgefahrenen Festwagen hatten sich umsonst bemüht.