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1250 Februar 1, Trebnitz.


Herzog Heinrich III. verkauft gemeinsam mit seiner Mutter dem Kloster Trebnitz das Gut Boriowizi mit der Erlaubnis, es zu deutschem Recht auszusetzen.


Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 66 (A).
Knoblich, Herzogin Anna von Schlesien, Breslau 1865, Nr. 5; Haeusler Nr. 49. - SR 715; Hirtz, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter, Reichenberg 1911, Nr. 21; Appelt, Urkundenfälschungen S. 130 Nr. 72.
Trotz des gefälschten Siegels Herzog Heinrichs, das nach Nehmiz S. 65 f. ein Nachschnitt des echten Typars A nicht vor Ende des 13. Jahrhunderts ist, muß man an der Echtheit der Urkunde festhalten, siehe Appelt a. a. O. Die Schrift stammt von der gleichen Hand wie die folgende Urkunde und wohl auch Nr. 371 und Nr. 374; zum allgemeinen Charakter vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252. Als Vorlagen dienten die Verkäufe an das Kloster Leubus Nr. 252 und Nr. 371. Wie bereits Appelt festgestellt hat, sind die Ursachen der Verfälschung des Siegels Herzog Heinrichs (das Siegel Herzogin Annas ist entgegen den Angaben von Nehmiz echt) unbekannt; auffällig ist, daß bei dieser Gruppe der Leubuser und Trebnitzer Urkunden wiederholt Unregelmäßigkeiten in der Besiegelung festzustellen sind, vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 252 sowie Nr. 275 und Nr. 390. - Die Identifizierung von Boriowizi ist umstritten; es scheint fraglich, ob es sich um Frauenwaldau, Kr. Trebnitz handelt, vgl. Gottschalk, St. Hedwig S. 154 Anm. 51. Die Erwähnung der sors des miles de Scaliza (Teil des späteren Reumen, Kr. Frankenstein) könnte auf Berzdorf im Gebiet von Münsterberg hindeuten, wo Trebnitz ja ebenfalls begütert war (vgl. Nr. 241, Nr. 265, Nr. 421 f.). - Die Abhängigkeit von den Vorlagen wurde durch Petitsatz hervorgehoben.


IN NOMINE DOMINI AMEN. Nos Heinricus dei gratia dux Zlesie notum facimus universis tam presentibus quam futuris, quod una cum matre nostra de consilio baronum nostrorum villam, que proprio nomine Boriowizi nuncupatur, cum sorte illa, quam quidam miles de Scaliza occupaverat, et omnibus pertinenciis videlicet agris, pratis, silvis, aquis et omni utilitate, secundum quod est plene suis in terminis, domine abbatisse et conventui de Trebniz nomine ecclesie ipsorum vendidimus et tradidimus pro centum et octoginta marcis argenti in pondere Polonico, quarum solucionem nos confitemur plenarie recepisse, dantes eis facultatem eandem villam iure Theutonico locandi et perpetuo possidendi. Ut autem hoc factum ratum semper et inconwlsum permaneat in futurum, presentem litteram super hoc conscribi fecimus et sigilli nostri et matris nostre et domini episcopi Wratizlauiensis appensione insigniri. Actum in Trebniz, anno ab incarnatione domini millesimo ducentesimo quinquagesimo, kalendas februarii, sub testimonio proborum virorum et honestorum, quorum nomina sunt hec: dominus Thomas Wratizlauiensis episcopus, frater Symon lector Wratizlauiensis, Guntherus de Bibirsten, Cunradus notarius ducis, Gozwinus fisicus, Otto filius Guntheri et alii multi tam laici quam elend.

Von drei Siegeln zwei an gelbroten Seidenfäden erhalten: 1. Nachschnitt des Siegels Herzog Heinrichs III. (Nr. 369), wesentlich größerer Durchmesser, leichte Abweichungen im Bild und den Buchstabenformen: hEINRICUS DEI GRACIA DVX SLESIE (Schultz S. 8 und Tafel 9 Nr. 65; vgl. Nehmiz S. 65 f.); 2. Herzogin Anna, siehe Nr. 230.



Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band 1231 - 1250, Bearbeitet von Winfried Irgang, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Gratz 1977


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