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1232 Juni 29, Trebnitz.


Herzog Heinrich I. bestätigt die Schenkung von 400 Hufen im Lande Lebus an die Klöster Leubus und Trebnitz und den Verzicht der Äbtissin Gertrud von Trebnitz auf den dort anzulegenden Markt zugunsten von Leubus, ferner schenkt er diesem Markt mit dem Namen Leubus (das spätere Müncheberg) 22 weitere Hufen und gewährt den Einwohnern eine Reihe von Freiheiten.


Or. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 34 (A).
Schriftproben: Schilling Tafel 51 a; H. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, Abb. 5 (nach S. 38). -Wohlbrück, Geschichte des Bistums Lebus l, S. 62 f. Anm. = Riedel, CD Brandenburgensis 1/20. S. 127; Schilling S. 433f. Nr. 13 (deutsche Übersetzung S. 459f. Nr. 35). - SR 389; Funcke, Regesten der Bischöfe von Lebus Nr. 30; Appelt, Urkundenfälschungen S. 126 Nr. 37; CDS II/1, Nr. 96.
Nach freundlicher Auskunft der Generaldirektion der polnischen Archive ist diese Urkunde erhalten geblieben. - Zur Schrift vgl. die Vorbemerkung zu Nr. 5. Da es sich um eine Empfängerausfertigung handelt, ist die Hypothese Schillings S. 563 ff., der die Mundierung dieser Urkunde ebenso wie bei Nr. 21 der Kanzlei des Bischofs Lorenz von Lebus zuschreiben möchte, hinfällig; vgl. dazu Appelt, Urkundenfälschungen S. 126. Das völlig echte Siegel war von Grünhagen SR 389 zu Unrecht wegen seiner braunroten Färbung angezweifelt worden, auch Schilling hatte noch eine spätere Ersetzung für möglich gehalten. Die im Handexemplar der Regesten ohne Angabe von Gründen durch v. Loesch geäußerten Echtheitszweifel sind unberechtigt. Bereits H. Wohlgemuth-Krupicka, Die Schriftkritik - eine Grundfrage der schlesischen Urkundenforschung, Z. 73, S. 37-40, hat mit Recht vermutet, daß auch das Diktat dem Leubuser Schreiber zugewiesen werden kann. Invokation, Publicatio und Corroboratio sowie Datierungsformel kehren ebenso wörtlich in verschiedenen anderen Leubuser Urkunden wieder wie Teile der Disposition; die Arenga weist starke Ähnlichkeit auf zu den Arengen von Nr. 36, Nr. 37, Nr. 160 und Nr. 187. - Zum Inhalt vgl. neben den älteren Arbeiten von O. Breitenbach, Das Land Lebus unter den Piasten, Fürstenwalde 1890, S. 115 f. und W. Thoma, Die colonisatorische Thätigkeit des Klosters Leubus im 12. u. 13. Jh., Leipzig 1894, passim, sowie den Bemerkungen von Schilling S. 254 f. und Scholz-Babisch und Wendt, CDS II/1, 5. 78 f. jetzt auch Z. Wielgosz, Wielka własność cysterska w osadnictwie pogranicza Śląska i Wielkopolski, Posen 1964, S. 100-136, der sich mit der Siedlungstätigkeit der Zisterzienser im Lande Lebus beschäftigt. Zur Entwicklung der Stadt Müncheberg vgl. Kuhn, Deutschrechtliche Städte S. 96. 1245 hat Herzog Boleslaus II. von Schlesien die hier ausgesprochenen Verleihungen erneut bestätigt, siehe unten Nr. 298.


In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam omnia, que instabili aguntur tempore, transeunt cum tempore defluenti, preter que apicibus roborata sequacibus presentantur, nos dei gratia Henricus dux Zlesie notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod contulimus deo et beate Marie virgini in Lubens sanctoque Bartholomeo in Trebeniz quadringentos mansos in territorio Lubucensi et forum faciendum in mansis eisdem. De consilio vero nostro filiique nostri Henrici ducis Zlesie iunioris simul et de consensu capituli sui filia nostra Gertrudis abbatissa in Trebenizc domum Lubensem in recompensatione laboris sui forum predictum ex toto cum utilitate, que de ipso poterit provenire, permittit habere. Sed et hoc constare volumus universis, quod super prefatos quadringentos mansos civitati Lubes nomine site in territorio Lubucensi in pascua pecorum addidimus decem mansos. Alios quoque mansos duodecim in feodo civitatis predicte conferimus advocato. Cives insuper civitatis sepius nominale et colonos mansorum pluries predictorum ab omnibus expeditionibus, que fiunt extra terram, reddimus absolutos. In defensione vero terre Lubucensis omnes adesse tenentur, ut eo validius hostilis incursio reprimatur. Cives predictos preterea et colonos omni tempore libertatis eorum, id est per annos decem ab anno domini M°CC°XXX°III° inchoantibus, per omne dominium nostrum ab omni exactione thelonei reddimus absolutos. Expleto vero tempore libertatis sicuti cives Croznenses dimidium theloneum se noverint perpetuo soluturos. Et ne super hoc in posterum possint a quoquam hominum molestari, presens scriptum sigilli nostri munimine roboramus testibus fidelibus adhibitis, quorum ista sunt nomina: Henricus dux Zlesie iunior filius noster, Zobezlaus dux Bohemie filius sororis nostre, venerabilis Lubucensis epyscopus Laurentius et alii quam plures. Acta sunt hec in Trebenizc, anno gratie M°CC°XXXII°, III° kalendas iulii.

Siegel Herzog Heinrichs l. an gelb-grünen Seidenfäden, Typar B, siehe Nr. 5.

Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band 1231 - 1250, Bearbeitet von Winfried Irgang, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Gratz 1977


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