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1211 Juni 10, Zadel.


Herzog Heinrich I. gewährt den Bewohnern der von ihm dem Kloster Trebnitz geschenkten Dörfer Zadel, Heinersdorf, Kunzendorf und Olbersdorf vier Freijahre, nach deren Ablauf sämtliche Abgaben dem Kloster zustehen und von den Schulzen auf deren eigene Kosten nach Trebnitz geschafft werden sollen.


Angebliches Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 13 (A).
Mal. 2, Nr. 244. - SR 145; Appelt, Urkundenfälschungen 124 Nr. 14.
Fälschung aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, in ungelenker Schrift geschrieben, die in manchen Einzelheiten Nr. 337 nähersteht als der paläographischen Hauptgruppe und mit den beiden gefälschten Bischofsurkunden Nr. 357 und SR 496 sehr verwandt ist. Reich an Konstruktionsfehlern, nicht als feierliches Schenkungsprivileg, sondern als eine Art herzoglicher Littera gedacht und daher vielfach abweichend von der stilistischen Hauptgruppe aufgebaut. Die Arenga folgt Vorbildern aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die Narratio lehnt sich an SR 505 an (mit Anklängen an Nr. 141, Appelt S. 67), und die Schenkung der Dörfer ist in einen Relativsatz eingebaut, der Wendungen aus Nr. 115 übernimmt. Die Entlehnungen wurden durch Petitsatz gekennzeichnet. Einige Worte des Immunitätsformulars erinnern an die stilistische Hauptgruppe. - Die Urkunde betrifft dieselben Dörfer wie Nr. 337. Welches der beiden Stücke zuerst entstanden ist, kann nicht mit voller Sicherheit entschieden werden. Während Nr. 337 ein unvergleichlich reicheres Immunitätsformular bietet, betont Nr. 346 die Verpflichtung der Schulzen, die Abgaben auf eigene Kosten in Trebnitz einzuliefern. In letzterer Bestimmung wird man den Grund für die Anfertigung von Nr. 346 zu sehen haben. Vgl. Appelt S. 17, 22 ff., 28, 35 f., 66 ff.


In nomine sancte trinitatis et individue unitatis amen. Quod decrevit potestas firmum et stabile debet permanere principum et dominorum. Ego igitur Henric[us] dux Slezie dei gratia notum facio universis presentibus et futuris, quod cum exultacione mentis et benigno affectu consideratis permagnis et satis gravibus laboribus villicorum et incolarum silvas exstirpancium in quatuor villis Sadilno et Iaworik Henrici villa, Strankawa Cuncyndorf, Rozotiuicze Alberti villa ita nominatas in wlgari, quas in remedium anime mee et patris et matris mee et omnium parentum meorum contuli monasterio in Trebniczia propter meam fundacionem in honorem dei et gloriose matris eius semper Virginia Marie et beati Bartholomei apostoli, ob futuram utilitatem eiusdem monasterio cum consilio universalis capituli et conventus de Trebnicia incolis prefatas villas inhabitantibus superaddidimus a presenti tempore quatuor annos libertatis omnimode ab omnibus solucionibus, collectis, servitiis et angariis quibuscumque. Exspirata autem libertate quatuor annorum ex tunc incole villarum predictarum omnes utilitates et provetus, que ibidem evenire poterunt, monasterio Trebnicensi sine contradiccione solvere et dare tenebuntur annis singulis sine contradiccionis eciam articulo et impedimento. Et hec tributa scolteti predictarum villarum propriis s[umptibus] in Trebniciam tenebuntur presentare. In huius rei evidenciam duo sigilla videlicet sigillum meum et sigillum ecclesie bea[ti Bar]tholomei sunt appensa littere presenti. Actum Sadilno IIII° ydus iunii, anno ab incarnacione domini millesimo C°C°XI°, in presencia quam plurimorum Cristi fidelium.

An geflochtenen und geknoteten Zwirnsfäden zwei mißbräuchlich angehängte, offenbar echte Siegel: 1. Herzog Heinrich I., Typar B, siehe Nr. 93; 2. Konvent des Klosters Trebnitz, siehe J. Gottschalk, St. Hedwig Tafel 6 = Schulz, S. 13 und Tafel 8 Nr. 59.


Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz


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