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(vor 1233), -.
Herzog W(ladislaw Odonicz) von Großpolen erläßt den Siedlern im Gebiet von Nakel, das er dem Kloster Leubus geschenkt hat, die Hälfte des Zolls.
Kop. Breslau St.A. Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 25' (B). Mosbach, Wiadomości S. 9 f.; CD maioris Poloniae l, Nr. 155. - SR 290; Maleczynski, Studya nad dyplomami Odonica Nr. 28.
Wie die Diktatübereinstimmungen vor allem mit der folgenden Urkunde beweisen (vgl. auch die Vorbemerkung zu Nr. 37), muß diese teilweise Zollbefreiung im Gesamtzusammenhang der Bemühungen des großpolnischen Herzogs und des Klosters Leubus um eine Urbarmachung des wüsten Gebiets von Nakel gesehen werden, die in mehreren Etappen zwischen 1225 (SUb I Nr. 252 f.) und 1239 (unten Nr. 160 ff.) immer wieder neue Ansätze brachten, aber trotz stets erweiterter Zugeständnisse und Versprechungen nicht zum Ziel führten. Die Tatsache, daß die folgende, spätestens 1233 ausgestellte Urkunde inhaltlich weiter geht und präziser formuliert ist, läßt den Schluß zu, daß das vorliegende Privileg etwas früher anzusetzen ist. Andererseits wird man es auch nicht allzu nahe an 1225 heranrücken dürfen, da das Kloster Heinrichau als zweiter in Aussicht genommener Kolonisator bereits nicht mehr genannt wird, womit die von Grünhagen SR 290 vorgeschlagene Einreihung zu 1225 hinfällig erscheint. Vgl. auch die ähnlichen, wenn auch nicht immer ganz folgerichtigen Überlegungen von Schilling S. 244.- Maleczyński reiht die Urkunde - ohne nähere Begründung - nach 1233 Juli 21 ein. Kozłowska-Budkowa KH 43 (1929), S. 49 vermutet, daß Nr. 57 als Vorlage für dies Privileg gedient hat; sie geht allerdings bei ihrer im wesentlichen auf dem Diktatzusammenhang basierenden Darlegung nicht auf die inhaltlichen Unterschiede zwischen beiden ein.
Nos dei gratia W(lodizlaus) dux Polonie pie recordationis ducis quondam Odonis filius notum facimus presentibus et posteris omnibus hanc litteram inspecturis, quod ad honorem dei et beate Marie virginis et ob remedium anime nostre et predecessorum nostrorum colonis deserti, quod est prope Nakel, quod contulimus deo et genitrici Marie virgini in Lubens, theloneum medium relaxamus; id est, ut idem coloni theloneum solvant, sicut cives Crosnenses solvunt theloneum in terra Henrici illustri ducis Zlesie fratris nostri: ut cenobitas Lubenses solliciores intercessores ad deum pro nostris excessibus habeamus. Et ut hoc indultum nostrum perpetuo stabile perseveret, presentem paginam sigilli nostri munimine roboramus.
Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band 1231 - 1250, Bearbeitet von Winfried Irgang, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Gratz 1977
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