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(1224 oder kurz vorher - 1230), -.
Herzog Heinrich I. übereignet dem Kloster Trebnitz anläßlich eines Gütertausches mit Bischof Lorenz von Lebus die Dörfer zweier seiner Mannen, die er mit Thomaskirch vereinigt.
Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 50 (A).
Haeusler Nr. 40. - SR 375 a (zu 1232); Appelt, Urkundenfälschungen 126, Nr. 36. Es besteht kein Anlaß, mit H. v. Loesch (handschriftliche Notiz im Handexemplar der Regesten, Photo der Abschrift freundlicherweise von Prof. Panzram zur Verfügung gestellt) an der Echtheit der Urkunde zu zweifeln, deren äußere und innere Merkmale den einfacheren Gewohnheiten etwa des dritten Jahrzehnts des 13. Jahrhunderts durchaus entsprechen. Sie ist von demselben Leubuser Mönch verfaßt wie Nr. 310, Nr. 311 und Nr. 312. Das Fehlen des Datums kann sich aus dem zeitlichen Auseinanderfallen der einzelnen Stufen der Rechtshandlung oder aus einer nachträglichen Beurkundung erklären. Die zeitliche Einreihung ergibt sich daraus, daß Domauyouo (Thomaskirch Kreis Ohlau) 1218 (oben Nr. 181) noch nicht im Besitz des Klosters stand, sondern den Nonnen erst 1224 oder kurz vorher (oben Nr. 247) geschenkt wurde. Terminus ante quem für die Rechtshandlung ist nicht nur die Amtszeit des Bischofs Lorenz von Lebus († 1233), sondern auch jene des anderweitig nicht bezeugten Trebnitzer Kellermeisters Peter. Da 1230 Berwin (oben Nr. 308), 1232 Volkwin Kellermeister war (SR 390, vgl. Gottschalk, St. Hedwig S. 221, Schilling S. 172), wird man Peter wohl am besten vor 1230 einreihen, so daß das Rechtsgeschäft in die Zeit zwischen 1224 (oder kurz vorher) und 1230 fällt. Mit diesem Zeitansatz stimmt es aufs beste überein, daß Thomaskirch von Äbtissin Gertrud 1234 zu deutschem Recht ausgesetzt wurde (SR 432 a, Tzschoppe-Stenzel Nr. 15; vgl. Schilling S. 172 und Gottschalk, St. Hedwig S. 156).
(+) In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Ego Henricus dei gratia dux Zlesie significo cunctis tam presentibus quam futuris presentem paginam inspecturis, quod villa Pauli, que Chremesnicia vocatur, ab ipso Paulo primitus beato Bartholomeo in Trebnich collata cessit in Laurentii Lubucensis episcopi possessionem per concambium. Nam ego pro ipsa in commutationem contuli prefate ecclesie duorum hominum meorum villas adnectens illi, que dicitur Domauyouo ad preces domini Petri tunc celerarii Trebnicensis et aliorum fratrum ipsius. Postmodum a predicto episcopo Trambachouo obtinui conferens sibi supradictam villam Pauli in concambium. Nullus igitur ambigat, quin possit ipsam convertere pro voluntate sua, quocumque decreverit.
Siegel Herzog Heinrichs I., Typar B (Fragment) an gedrehten Seidenschnüren, ohne Plica, siehe Nr. 93.
Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz
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