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1226 Januar 22, -.


Bischof Lorenz von Breslau verleiht der Kirche in Münchsdorf mit Zustimmung des Pfarrers Sibracht von Krossen den Zehent der Leubuser Stiftsdörfer Münchsdorf und Güntersberg im Krossener Lande und begründet diese Zuwendung besonders mit der Lage der Kirche an der öffentlichen Straße, die es erforderlich mache, Gastfreundschaft zu üben.


Kop. Ende 15. Jh. Breslau St. A. Rep. 135 D 207 (Leubuser Kopialbuch), fol. 158 (B). Mal. 3, Nr. 317 (aus Abschrift oder Photo von B in den Materialien der Historischen Kommission für Schlesien). - CDS II/1, Nr. 79; fehlt in SR, doch enthält das Handexemplar ein ausführliches Regest, Photo der Abschrift von Herrn Prof. Panzram zur Verfügung gestellt. Da uns kein Photo von B vorliegt, wiederholen wir den auf unseren Unterlagen beruhenden Abdruck Maleczyñskis. Die Echtheit der Urkunde wird von Maleczyñski 3, S. 130 Anm. 11 zu Unrecht angezweifelt, weil er irrtümlicherweise der Meinung ist, daß die Weihe der Martinskirche in Münchsdorf nach den Angaben von SR 368 (Schilling S. 433 Nr. 12) erst im Jahre 1231 erfolgt sei. In Wirklichkeit besteht jedoch zwischen den beiden Urkunden kein inhaltlicher Widerspruch, da die Kirche von Münchsdorf 1226, jene des Nachbardorfes Güntersberg 1231 eingeweiht wurde, über die gleiche Angelegenheit wurde zwei Tage später eine weitere Urkunde des Bischofs ausgestellt, die, nach gewissen wörtlichen Anklängen zu schließen, von demselben Diktator verfaßt sein könnte. Die doppelte Beurkundung dürfte mit den Schwierigkeiten zusammenhängen, die sich vielfach aus derartigen Zehentfragen ergaben. - Über die Gründung der deutschen Leubuser Klosterdörfer im Krossener Lande vgl. Schilling S. 242 f. und dazu die Karte Tafel 28 a (nach S. 240). Münchsdorf bei Krossen wurde von Grünhagen und anderen mit Müncheberg an der Brandenburgischen Grenze verwechselt; vgl. dagegen Schilling S. 601 Anm. 1642. Nach Scholz-Babisch und Wendt, CDS II/l, Nr. 79 ist der hier erwähnte öffentliche Verkehrsweg im Zuge der späteren, von Glogau oder Sagan über Krossen nach Frankfurt an der Oder führenden Straße zu suchen.


In nomine domini nostri Iesu Christi amen. Laurencius miseracione divina episcopus Wratislaviensis omnibus cartam presentem inspecturis salutem in Christo. Noverint presentes ac posteri, quod decimacionem de villis abbatis de Lubens Monchisdorf videlicet et Guntirsberg constitutis in territorio de Crosone provida dispensacione contulimus ad honorem dei et sancte Marie in Lubens in consecracionem ecclesie in Monchedorf ad instanciam Iohannis Wratislaviensis archidyaconi. Sibrachtus etiam plebanus in Crosna et archipresbiter, qui solebat decimacionem percipere in prefato territorio, ultro obtulit prefatam decimacionem nostre prefate donacioni consenciens per G(unterum) abbatem de Lubens, eciam H(artmodum) decanum de Glogow et Egidium monachum de Lubens. Pretulit siquidem salutem anime temporali utilitati. Cum enim difficile, qui extunc ex integro curam gerere animarum, placuit ei esse alium participem sue sollicitudinis et utilitatis, quam percipere solebat, ut videlicet particeps esset emolumenti, qui gerens esset curam animarum in villis prenominatis. Consideracionem quoque habuimus ad hospitalitatem, que necessaria est in prefata ecclesia sancte Marie et sancti Martini, cum sit in publica via constituta. Actum anno domini M°CC°XXVI, XI kalendas februarii.

Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz


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